- Geschrieben von Nina Röttger
Minnesang - hier anhören:
https://www.youtube.com/watch?v=21Pn_beNilc
Was braucht man in kalten Winternächten? Richtig, eine Felldecke! Und weil wir uns für diesen Witz nicht zu schade sind, präsentieren wir Euch zum Abschluss unseres diesjährigen Adventskalenders die Vertonung von Heinrichs von Veldeke Ez habent die kalte nähte getân. Zum Fest der Liebe soll Euch diese Dichtung eine Mahnung sein. Denn anders als es die Klage des lyrischen Ichs vermuten lässt, besteht immer - auch wenn die Bäume kahl und die Nächte endlos und einsam scheinen - Hoffnung auf neue Minne, neue Freuden und ein gutes, neues Jahr.
Die Tavelrunde wünscht frohe Weihnachten!
- Geschrieben von Nina Röttger
In dieser Szene aus dem ‚Nibelungenlied‘ hängt Brünhild ihren Ehemann Gunther in der Hochzeitsnacht an die Wand, als dieser die Ehe vollziehen will. Der Kontext: Die starke Brünhild hatte es ihren Werbern zur Bedingung gemacht, sie in drei Disziplinen zu besiegen, was Gunther nur durch die heimliche Hilfe von Siegfried geschafft hatte. Dieser hilft ihm übrigens später auch gewaltvoll dabei, die Ehe doch noch zu vollziehen.
Annas Bild:
Morgaines Bild:
- Geschrieben von Nina Röttger
Verehrtes Publikum: Hie vor ein rîcher künic was,
der het ein minneclîchez wîp
und eine tohter, der ir lîp
stuont ze wunsche garwe,
daz man sich in ir varwe
volleclîche mohte ersehen.
Sie war ein herrliches Mädchen, ganz dem Schönheitsideal entsprechend: reine Haut, rosige Wangen, prächtiges, weizenährenblondes Haar, aus dem prächtige Weizenähren fielen, wenn sie es schüttelte... Na ja. Der künic wollte sie jedenfalls verheiraten und um einen geeigneten Gatten zu finden, richtete er ein großes Turnier aus. Swer den prîs dâ næme, der solte sî ze wîbe hân.
In dem mittelalterlichen Märe "Die halbe Birne" prallen ein ungehobelter Ritter und eine zickige Prinzessin aufeinander. Weil die Prinzessin Ritter Arnold beleidigt, kehrt er inkognito zurück - als schmuddeliger Narr verkleidet. Und weil sein minnedorn, sein zagel, sein spêr so gewaltig ist, entflammt die Prinzessin natürlich sofort in venusischer Begierde. Doch als sie ihn von ihrer Kammerjungfer Irmengard ins Bett zerren lässt, macht er den Seestern - und Irmengard stüpft ihn notgedrungen mit einem Stecken in den Allerwertesten, damit er sich überhaupt bewegt.
Diese epische Szene haben die tavelrundaere für euch via "Gartic Phone" in Form eines GIFs festgehalten. Sehet selbst!
- Geschrieben von Nina Röttger
Mit der berühmten ‚Geworfenheit‘ Heideggers lässt sich folgendes umschreiben: Der Mensch wird mit der Geburt in eine Welt geworfen, die nicht voraussetzungslos ist. Dass ein nicht geringer Teil dieser Voraussetzungen historisch im Mittelalter zu verorten ist, schildert der Mittelalter-Historiker Horst Fuhrmann in seinem Buch ‚Überall ist Mittelalter‘, erstmals 1996 erschienen. Horst Fuhrmann war unter anderem Präsident der Monumenta Germania Historica, der wichtigsten Quellen-Editionsreihe für das deutsche Mittelalter und veröffentlichte bereits 1987 ein vielgerühmtes Buch für ein breites Publikum: eine leicht verdauliche ‚Einladung ins Mittelalter‘.
Begrüßungsrituale, Ideen von Wahrheit und Gerechtigkeit, das Kapital- und Finanzsystem oder auch makabres wie die Wertung und Sichtweise Todes und vieles mehr – überall darin ist Mittelalter. Wer mehr wissen möchte, sollte tunlichst seine hiesige Bücherei aufsuchen und sich das Buch besorgen. Auch antiquarisch lässt es sich oft und sehr erschwinglich ergattern. Erschienen ist es zuletzt in der Beck’schen Reihe des C. H. Beck-Verlags und über den Online-Shop auch dort zu erwerben: https://www.beck-shop.de/fuhrmann-ueberall-mittelalter/product/841189.
Fuhrmann, Horst: Überall ist Mittelalter: Von der Gegenwart einer vergangenen Zeit, 3. Aufl., München: C.H. Beck 2010 (Beck’sche Reihe).
- Geschrieben von Nina Röttger
Votiert wieder fleißig auf Instagram!
Hier sehen wir eine Szene aus dem 'Busant': Ein Prinz befreit eine Prinzessin und während sie im Wald ausruhen, stiehlt ein Bussard (Busant) einen Ring der Prinzessin. Der Prinz verfolgt ihn, verläuft sich und verliert den Verstand.
Nachdem er später am Hof eines Herzogs wieder vom verwilderten zum höfischen Mann gemacht wurde, geht er mit auf die Jagd und fängt einen Bussard.
Hier sehen wir jetzt, wie der Prinz diesem Bussard den Kopf abbeißt.
Danach erzählt er seine Geschichte, woraufhin er und die Prinzessin, die in der Zwischenzeit am selben Hof aufgenommen wurde, sich wiedererkennen.
Die ganze Geschichte könnt ihr auch in unserem Hörspiel 'Der Busant' hören, das ihr auf unserem YouTube-Channel findet!
Jens' Bild:
Morgaines Bild:
Das Tavelrunden-Hörspiel: "Der Busant": https://www.youtube.com/watch?v=O_6cUxxJTz8
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