Mediävistische Cocktails, kreiert und getestet von der Tavelrunde

Gutaussehende Helden, die mit ihren magischen Schwertern gegen Drachen, Zwerge und böse Magier kämpfen.
Männer, die in einem brennenden Raum gefangen gehalten werden und das Blut ihrer toten Kameraden trinken müssen, um nicht elend zu verrecken.
Ein junges Paar, dessen Liebe aufblüht wie eine zarte Rosenknospe – allen gesellschaftlichen Widrigkeiten zum Trotz.
Sittsame Nonnen, die sich um einen sprechenden Penis balgen.
Wonach klingt das alles für Sie? Vielleicht nach moderner Fantasy-Literatur, die seit Tolkiens Zeiten unzählige Generationen in ihren Bann schlägt? Oder doch eher nach Horror-Romanen oder der Schundliteratur aus der Erotik-Abteilung?

Falsch! Was wie ein Rundgang durch die Abteilungen der nächstbesten Buchhandlung wirkt, ist in Wahrheit eine Sammlung von Szenarien aus mittelalterlichen Erzählungen.* Genauer gesagt aus Texten, die oft pauschal als „zu alt“ abgetan werden, aber – wie man sieht – eigentlich nichts von ihrer Aktualität verloren haben. Denn Literatur, die vor acht- oder  neunhundert Jahren verfasst wurde, erzählt genauso von Liebe, Kampf, Schmerz und Tod, wie es moderne Geschichten tun. All diese Motive haben die Menschen damals ebenso bewegt wie heute.