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7 Witze bei Wolfram

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  • Geschrieben von Jens Müller
    Veröffentlicht: 07. Dezember 2020

    Codex Manesse 149v Wolfram von Eschenbach

    Wolfram von Eschenbach war - nach modernen Maßstäben und etwas plakativ ausgedrückt - so etwas wie der Bestseller-Autor des 13. Jahrhunderts im deutschsprachigen Raum. Seine literarischen Ausformungen der Erzählungen von Parzival und Willehalm (beide beruhen auf altfranzösischen Vorlagen) machten diese zwei Helden hierzulande weit bekannt. Wolfram nahm sich die Erzählstoffe vor und verwandelte sie in seine ganz eigenen Meisterwerke, die Mediävisten und Mediävistinnen bis heute entzücken.

    Darüber hinaus hatte Wolfram aber auch einen ganz eigenen Sinn für Humor. Haarsträubende Wortwitze, flacher als eine geschleifte Burg? Düstere Körperkomik, über die man kaum mehr lachen kann? Kein Problem! Hier ein paar Beispiele:

    Im „Parzival“ wird eine Edeldame namens Jeschute zu Unrecht von ihrem Gatten Orilus bestraft, weil sie angeblich mit einem anderen Mann geschlafen hat. Orilus zwingt sie, in der Öffentlichkeit in einem zerfetzten Hauch von Nichts herumzulaufen, was den Erzähler zu folgendem Wortspiel veranlasst:

    nantes ieman vilân,
     der het ir unreht getân:
     wan si hete wênc an ir.
    (Parzival, Vv. 257,23ff.)

    („Wollte sie jemand vîlan [vîlan = „Bäuerin“, Gegenteil von Edeldame; aber auch: „jemand, der viel an hat“!] nennen, so hätte er ihr Unrecht getan: Denn sie hatte ja nur wenig an.“)

    Außerdem versteht Parzival den Unterschied zwischen „Ritter“ (als Status eines Adligen) und „Reiter“ (auf einem Pferd) nicht, als er von seinem Lehrmeister Gurnemanz dazu angehalten wird, von seinem Pferd zu steigen:

    dô sprach an dem was tumpheit schîn
     „mich hiez ein künec [gemeint: Artus] ritter sîn:
     swaz halt drûffe mir geschiht,
     ine kum von disem orse niht.“
    (Parzival, Vv. 163,21-24)

    („Da sprach der, an dem man tumpheit wahrnehmen konnte: ,Mich ließ ein König Ritter sein: Was auch immer mir darauf [auf meinem Pferd] geschehen soll, ich werde niemals absteigen!‘“)

    Im „Willehalm“ dagegen führt Wolfram die Unmenge an Edelsteinen, mit denen sich König Poydjus und seine Truppen für den Kampf herausgeputzt haben, mithilfe des morbiden Bilds von einer explodierenden Ente ad absurdum:

    nu seht, ob vunde ein antvogel
     ze trinken in dem Bodemse,
     trünkern gar, daz taet im we.
    (Willehalm, Vv. 377,4ff.)

    („Nun schaut, wenn ein Enterich im Bodensee etwas zu trinken fünde, wenn er ihn ganz und gar austrünke - das täte ihm nicht gut!“)

     

    Bildquelle: Codex Manesse, UB Heidelberg, Cod. Pal. germ. 848, fol. 149v: Herr Wolfram von Eschenbach http://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/cpg848/0294

    6 Gottfrieds Prolog

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  • Geschrieben von Jens Müller
    Veröffentlicht: 06. Dezember 2020

    Weihnachtsbild Gottfried von Straßburg

    Nû sint diu edelen nasen rôt.
     vil trunken sô naschen wir süezes brôt.
     wir trinken im tranchûs, nû smaehen daz brôt
     uns smacket der süeze tranc sô rôt.

    Nû wermet den tranc durchliuhtec rôt.
     sus glüen diu nasen, wir ezzen kein brôt.
     sus trinken wir noch ân vleisch, ân brôt
     und loben wîn und sinopel rôt.

    (Original aus dem „Tristan“ Gottfrieds von Straßburg, Vv. 233-240:

    Deist aller edelen herzen brôt.
     hie mite sô lebet ir beider tôt.
     wir lesen ir leben, wir lesen ir tôt
     und ist uns daz süeze alse brôt.

    Ir leben, ir tôt sint unser brôt.
     sus lebet ir leben, sus lebet ir tôt.
     sus lebent si noch und sint doch tôt
     und ist ir tôt der lebenden brôt.)

    Da ein Prolog ja quasi das Vorglühen vor der eigentlichen Erzählung ist, lässt die Tavelrunde Gottfried den Becher heben und wünscht einen frohen zweiten Advent!

    5 - Die Herkunft der Tavelrunde

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  • Geschrieben von Jens Müller
    Veröffentlicht: 05. Dezember 2020

    Post 5 Wortwitz Tavelrunde

    Es sind bereits fünf Adventstage ins Land gezogen und vermutlich hat sich noch niemand das Folgende gefragt: Wenn es einen Tavelrunden-Adventskalender gibt, muss es folglich auch eine Tavelrunde geben. Aber wo kommt die Tavelrunde eigentlich her? Sollte sie nicht schon immer existiert haben, muss sie wohl irgendwann gebaut worden sein. Aber von wem? Hier kommt nun endlich die Auflösung dieses Mysteriums!

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    Logo Podcastle Pfeffer Font und Tavelrunden Schriftzug Hell V LQ

    • Folge IV - Pyramus und Thisbe
    • Folge III - Die Rache des Ehemannes
    • Folge II - Das Schneekind
    • Folge I - Der Begrabene Ehemann

    Projekte

    Podcastle

    Wollt ihr wissen, wie man einen Ehemann am besten in die Kiste bekommt?

    Die Hausmärchen der Gebrüder Grimm können Euch das nicht verraten. Ein Blick in die mittelalterliche Märendichtung kann uns jedoch weiterhelfen. Dort finden wir anstelle von verliebten Prinzen lüsterne Priester, die es nicht auf schöne Jungfrauen in drachenbewachten Turmzimmern abgesehen haben, sondern auf gelangweilte Ehefrauen in der dörflichen Scheune.

    Unser Podcast führt euch auf eine Reise durch die uns befremdlich vertrauten mittelalterlichen Erzählwelten und deren kulturellen Kontext. Unterhaltsam, spannend und frei von finsteren Klischees oder romantischer Verklärung.

    Jetzt anhören auf Anchor.fm, Spotify, YouTube und vielen weiteren Plattformen!

    Sängerkrieg

    Tôt oder lëbendec - „Dead or Alive“
    – so nennt man Poetry-Slams, bei denen lebende Slammer*innen gegen gespielte Größen der Dichtkunst antreten. Die lebendige Generation muss sich dabei mit Goethe, Kafka & Co. messen.

    Doch was wäre, wenn man über die üblichen Grenzen eines solchen Formats hinausginge? Die Klassik, die Aufklärung, sogar Barock und Renaissance hinter sich ließe und die Moderne gegen das Mittelalter stellte? Was würde geschehen, wenn wir einen waschechten Sängerkrieg anzettelten?

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    Smackelich

    Liebe geht bekanntlich durch den Magen - auch die zur (Ess-)Kultur des Mittelalters!
    Deshalb präsentiert euch die Tavelrunde in ihrer Kochshow “Smackelich” (was auf Neuhochdeutsch soviel wie “lecker” bedeutet) feine Speisen und Getränke, die zu dieser Zeit auf den Tisch kamen und die ihr nun daheim nachkochen könnt.

    Erzähl mir Mære

    Der Busant – Ein mittelhochdeutsches Hörspiel

    Ein junger Erzähler. Ein altes Buch. Eine fesselnde Geschichte, die ihn nicht mehr loslassen wird...

    Ein leidenschaftlicher Prinz, eine holde Prinzessin, ein wirklich sehr gelehrter Kaplan, eine wilde Flucht, ein großer Wald...

    Wenn das nicht die perfekten Zutaten für eine gute Geschichte sind. Lassen Sie sich von zwei Erzählern durch den Busant führen und genießen Sie ein kurzweiliges Hörspiel – inszeniert und aufgenommen von Streitern der tavelrunde.

    Das Herzmære

    Theaterstück basierend auf Konrads von Würzburg Herzmære und Gottfrieds von Straßburg Tristan.

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