Fast jeder hat schon auf die ein oder andere Weise vom Nibelungenlied gehört, der Geschichte über Siegfried den Drachentöter, dessen heimtückische Ermordung durch den finsteren Hagen und die Rache für den Mord an ihrem Mann durch die wunderschöne Kriemhild.

Doch das Nibelungenlied und seine Protagonisten, die Nibelungen, finden sich nicht nur in mittelalterlichen Sagen sowie zahlreichen modernen Romanen, Verfilmungen und sonstigen Adaptionen wieder, sondern auch ganz unbewusst in unserem Alltag, nämlich in den Straßenbezeichnungen deutscher Städte.

Thalia Piening, Studentin der Germanistik an der Universität Bonn, hat sich genau dieses Phänomen einmal genauer angeschaut, indem sie alle Straßennamen in Deutschland, deren Bezeichnungen sich auf eine der Hauptfiguren des Nibelungenlieds beziehen, ausgewertet hat. Ein sowohl sehr ambitioniertes als auch aufschlussreiches Projekt, denn:

 

„Kartographie und Raumplanung, wie beispielsweise die konkrete Benennung von

Stadtteilen sowie die Vergabe von Straßennamen, spiegeln gesellschaftliche Paradigmen

wider. Vor diesem Hintergrund kann die Entstehung und Vergabe von Straßennamen, die

in direktem Zusammenhang mit dem Nibelungenlied stehen, untersucht werden, um

Rückschlüsse auf den historischen Umgang mit dem Nibelungenlied zu ziehen.“

– Thalia Piening

 

Neugierig geworden? Dann schaut am besten selbst einmal auf der Webseite dieses spannenden und informativen Projekts vorbei und lasst euch von der überraschend divergenten ‚Nibelungenkonzentration‘ in Deutschland überraschen:

https://sway.office.com/tv8CpOPAHbrQuQ4N (Stand: 26-03-21)