14 Der Codex Manesse
- Geschrieben von Jens Müller
Wie ihr bereits gemerkt habt, treiben wir allerlei Spielereien mit den Werken unserer mittelalterlichen Autoren und nutzen auch ihre Autorenbilder aus dem sog. Codex Manesse bzw. der Großen Heidelberger Liederhandschrift als Grundlage für unsere Beiträge.* So wie hier das Autorenbild Konrads von Würzburg.
Der Kodex besteht aus 426 beidseitig beschriebenen Pergamentblättern im Format 35,5 × 25 cm, die von späterer Hand paginiert wurden. Insgesamt befinden sich in ihr 140 leere und zahlreiche nur zum Teil beschriebene Seiten. [...]
Die Manessische Liederhandschrift enthält dichterische Werke in mittelhochdeutscher Sprache. Ihr Grundstock wurde um 1300 in Zürich hergestellt, wahrscheinlich im Zusammenhang mit der Sammeltätigkeit der Zürcher Patrizierfamilie Manesse, vielleicht im Kloster Oetenbach der Dominikanerinnen. Mehrere Nachträge kamen bis zirka 1340 hinzu. Der Kodex gilt als repräsentative Summe des mittelalterlichen Laienliedes und bildet zudem für den „nachklassischen“ Minnesang die Haupt- und weithin die einzige Quelle. Die insgesamt 138 Miniaturen, die die Dichter in idealisierter Form bei höfischen Aktivitäten darstellen oder auch bestimmte, schon damals bekanntere Stellen aus ihrem Werk illustrieren (wie etwa Walthers von der Vogelweide Reichston „I saz ûf eime steine und dahte bein mit beine“), gelten als bedeutendes Dokument oberrheinischer gotischer Buchmalerei.
(Quelle: Wikipedia, 14.12.19)
Wichtig ist an dieser Stelle der Hinweis, dass es sich um idealisierte Darstellungen handelt. So finden wir zum einen in der Regel die gleichen körperlichen Merkmale (braunes, gelocktes Haar, blasse Haut, rötliche Wangen und Mund) als schematisierte Darstellung des höfischen Schönheitsideals und zum anderen sich wiederholende Kontextualisierung der Personen in Turnier, Fest, Spiel und Dichterposen.
In unseren verbleibenden Türchen werden wir euch ein paar dieser Dichter genauer vorstellen. Auch zu Konrad von Würzburg werden wir noch Genaueres verlauten lassen. Er hinterließ uns ein eindrucksvolles Œuvre von sowohl weltlicher als auch religiöser Dichtung, zu dem unter anderem der Antikenroman Trojanerkrieg, die legendarische Erzählung Engelhard oder das Mære Die halbe Birne gehören.
Man munkelt übrigens, dass ihr vom letztem Text schon bald mehr hören - oder zumindest sehen - werdet...
*Um die Bilder des Codex Manesse genießen zu können, muss man sich nicht gleich das eindrucksvolle, aber für die meisten wohl nicht bezahlbare Faksimile der Handschrift kaufen. Schaut doch einfach mal in der Bildersammlung von Wikimedia vorbei: https://commons.wikimedia.org/wiki/Codex_Manesse
13 Noch ein Internet-Fundstück
- Geschrieben von Nina Röttger
Erneut stürzte ein durchgefrorener Herold in unsere gemütliche Stube und brachte uns - im Austausch gegen ein Tässchen Glüh-Gewürzwein - ein Kleinod aus den Weiten des Internets:
Quelle:
Seite 22 von 31