Die Nibelungen in den Straßenbezeichnungen deutscher Städte
- Geschrieben von Jens Müller
Fast jeder hat schon auf die ein oder andere Weise vom Nibelungenlied gehört, der Geschichte über Siegfried den Drachentöter, dessen heimtückische Ermordung durch den finsteren Hagen und die Rache für den Mord an ihrem Mann durch die wunderschöne Kriemhild.
Doch das Nibelungenlied und seine Protagonisten, die Nibelungen, finden sich nicht nur in mittelalterlichen Sagen sowie zahlreichen modernen Romanen, Verfilmungen und sonstigen Adaptionen wieder, sondern auch ganz unbewusst in unserem Alltag, nämlich in den Straßenbezeichnungen deutscher Städte.
Thalia Piening, Studentin der Germanistik an der Universität Bonn, hat sich genau dieses Phänomen einmal genauer angeschaut, indem sie alle Straßennamen in Deutschland, deren Bezeichnungen sich auf eine der Hauptfiguren des Nibelungenlieds beziehen, ausgewertet hat. Ein sowohl sehr ambitioniertes als auch aufschlussreiches Projekt, denn:
„Kartographie und Raumplanung, wie beispielsweise die konkrete Benennung von
Stadtteilen sowie die Vergabe von Straßennamen, spiegeln gesellschaftliche Paradigmen
wider. Vor diesem Hintergrund kann die Entstehung und Vergabe von Straßennamen, die
in direktem Zusammenhang mit dem Nibelungenlied stehen, untersucht werden, um
Rückschlüsse auf den historischen Umgang mit dem Nibelungenlied zu ziehen.“
– Thalia Piening
Neugierig geworden? Dann schaut am besten selbst einmal auf der Webseite dieses spannenden und informativen Projekts vorbei und lasst euch von der überraschend divergenten ‚Nibelungenkonzentration‘ in Deutschland überraschen:
https://sway.office.com/tv8CpOPAHbrQuQ4N (Stand: 26-03-21)
24 Podcastle Folge II - Das Schneekind
- Geschrieben von Jens Müller
Der Winter zieht ins Land und mit ihm der erste Schnee. Doch kaum hat man eine der verlockenden Flocken mit dem Mund gefangen, da wird man auch schon schwanger. Dumm gelaufen, vor allem dann, wenn der eigene Mann sich nicht einmal in der Nähe von besagtem Schnee aufgehalten hat...
In der heutigen Folge von ‚Podcastle‘ diskutieren Nina, Johannes, Jens und Henrik an der Tavelrunde, stillschweigend moderiert von Anna, damit wir uns nicht erneut in stundenlangen Wortspielen verstricken.
Heute geht es um das ‚Das Schneekind‘, ein kurzes mittelhochdeutsches mære aus dem 13. Jahrhundert, das uns in zwei Fassungen überliefert ist, die wir im Folgenden vergleichend vorstellen möchten.
Doch genug der einleitenden Worte. Lasst euch nun in den ersten Teil der befremdlich schönen Erzählwelten des ‚Schneekinds‘ entführen!
Jetzt anhören auf:
Hier könnt ihr selbst einen Blick auf die Märe werfen:
Das Schneekind. In: Grubmüller, Klaus (Hrsg.): Novellistik des Mittelalters. Übersetzt und kommentiert von Klaus Grubmüller. 2. Auflage. Berlin 2014. S. 82-93.
Musikalisches Intro & Outro:
„Bad Romance (Medieval Style Cover)“ by Hildegard von Blingin‘ (YouTube-Link: https://www.youtube.com/watch?v=i2zpbcW-h-c).
23 "Hold my Baby"
- Geschrieben von Nina Röttger
Nur noch ein Tag trennt uns nun von Heiligabend. Doch während gerade im deutlich stärker von Kirche und Christentum geprägten, mittelalterlichen Europa zahlreiche Christen die Geburt Jesu Christi feierten, können viele sicherlich genau so gut die auf dem Bild dargestellte Reaktion nachvollziehen, wenn man wider Erwarten ein Baby in die Hand gedrückt bekommt. In der Hinsicht eröffnet die Illustration eine ganz andere Perspektive auf die Freuden einer jungfräulichen Empfängnis...
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